Ein Tag im Leben einer Ameise (Kurzgeschichte)

Seid ihr schon einmal im Wald unterwegs gewesen und habt euch gefragt: “Was machen die Tiere im Wald eigentlich so jeden Tag?” Mit dieser Geschichte möchte ich dir einmal eine Idee davon geben, was die Ameise so jeden Tag macht. Dabei schreibe ich eine ausgedachte Geschichte, die sich aber auch an der Wirklichkeit orientiert. Heute sind wir bei den Ameisen zu Besuch. Die Geschichte, die ich euch erzählen möchte, handelt von Amie, der Ameise.

Eine Geschichte über die Ameise, die so gerne stark sein wollte!

Darf ich vorstellen? Das ist meine Freundin Amie, sie ist eine kleine Arbeiterin bei den Ameisen. Sie ist aber auch noch sehr jung. Also sollte sie auch noch wachsen, aber das weiß die kleine Amie noch nicht. Sie träumt jetzt schon davon, die größte Ameise zu sein und alle mit ihrer Stärke zu beeindrucken. Heute muss sie wieder im Stubendienst arbeiten. Amie ist noch klein und darf deswegen noch nicht draußen arbeiten. Ihre Arbeit ist sehr langweilig. Sie muss nur Sachen von einem Ort zum anderen bringen. Es passiert den lieben langen Tag nichts. Die Sachen sind wechseln auch nicht viel. Es ist entweder Futter oder Baumaterial. Bis auf einen Tag sind alle gleich gewesen.

An diesen Tag kann sie sich aber noch sehr gut erinnern. Sie war gerade dabei ein Stück vom Buchenblatt tiefer in den Hügel zu zerren. Da kam ihre große Schwester Anne angerannt. Anne ist riesig und soooo stark. Sie ist eine Soldatin und ihre Aufgaben sind so spannend. Ihre Aufgabe ist es, den Hügel vor Angriffen zu verteidigen. Genau das hat sich auch getan an dem Tag. Es kam eine große Spinne in den Hügel. Woher das kann Amie nicht mehr erinnern, aber sie war auf einmal da. So plötzlich. Die Spinne war auf jeden Fall da. Es kamen sofort die Soldatinnen gesprintet. An der Spitze war Anne. Zusammen mit den anderen hat Anne die Spinne besiegt. Seit dem Tag hat Amie ihren Traum! Sie möchte die mindestens genauso groß werden wir Anne, ihre Schwester. Damit sie auch so eine Heldin wird!

Interessantes Wissen: Ameisen sind schon sehr stark! Sie können bis zu 40mal ihr Gewicht hochheben. Also ist die kleine Amie schon ziemlich stark, dass weiß sie nur leider nicht. Es hat ihr noch keiner gesagt.

Amie wird aus ihren Träumen gerissen. Sie hatte es gar nicht mitbekommen, aber sie war stehengeblieben. Nun wurde sie von Frida angerempelt. Frida hat das bestimmt mit Absicht getan. Sie versucht Amie immer zu ärgern. Egal wo Amie hingeht, Frida ist immer da um sie zu nerven. Sie kann nichtmal in Ruhe träumen. Leicht grummelnd geht Amie dann auch weiter. Sie will sich heute nicht von ihr stören lassen. Heute ist ein guter Tag. Heute nachmittag werden die Pilze geerntet. Das hebt Amies Stimmung wieder etwas und sie bringt ihr Buchenblatt nun ins Lager.

Es wurde Nachmittag und die kleine Amie war auf dem Weg zu den Pilzen. Das war ihre einzige Abwechslung bei der Arbeit. Sie durfte einmal die Woche bei der Pilzernte helfen. Sie wollte unbedingt die Erste im Keller sein. Darum beeilte sich Amie extra. Sie hat extra ihre Pause kürzer gemacht, so sehr freut sich Amie auf die Pilze! Als sie dann endlich bei den Pilzen ankam, da musste sie leider feststellen, dass Frida schon schneller war. Immer diese Frida. “Wie macht sie das nur?”, fragt sich Amie. Frida war doch eben noch oben vor dem Eingang, oder hat sich Amie geirrt.

Plötzlich hört Amie sehr viel Geschrei. Es musst von irgendwo hinter ihr kommen. Sie kann es aber nicht richtig einordnen. Neugierig wie Amie war, ist sie nun auch in die Richtung der Geräusche geschlichen. Bei der entstandenen Hektik hat die kleine Amie sogar ihre Pilzernte vergessen. Aber was ging da eigentlich vor sich? Amie hörte viele schreiende Stimmen: “HILFE! HILFE!” und andere die sagten: “Das ist ein Tausendfüßler! Lauft um euer Leben!” Amie sah sich um, aber sie konnte Anne nirgends sehen. Wo war Anne nur. Jetzt wo sie hier gebraucht wurde. Es waren auch keine Soldatinnen zu sehen. Nun sah auch die kleine Amie den riesen Tausendfüßler den Gang herunter kriechen. Einer muss doch helfen und etwas tun.

Der Tausendfüßler war bereits angefangen die anderen Ameisen anzugreifen. Sie versuchen sich so gut es nur geht zu verteidigen. Doch lange würden sie es nicht schaffen. “Wo bleiben denn nur die Soldatinnen und wo ist Anne?” Die kleine Amie wollte auch helfen. Aber sie hat noch keine Kampf mitgemacht. Einfach stehen und zuschauen kann Amie auch nicht machen. Also schleicht sie weiter in Richtung Tausendfüßler. Als sie näher kommt, sieht sie, dass Anne von der anderen Seite den Tausendfüßler angreift, sie kommt nur nicht vorbei und nach vorne. Leider kann Anne mit ihren Soldatinnen hinten nicht viel machen. So nimmt sich Amie allen Mut zusammen und greift den Tausendfüßler an. Es gibt keine andere Möglichkeit. Die Ameisen neben Amie sind auch dabei mit anzugreifen und Amie sieht auf Frida im Kampf! Umso mehr ein Grund anzugreifen.

Der Kampf zieht sich ziemlich lange hin. Amie geht uns einmal fast verloren, aber wir finden sie wieder. Wir können beobachten wie sich Amie daran macht auf den Rücken des Tausendfüßlers zu krabbeln. Es ist gar nicht so einfach, wie sich das vielleicht anhört. Der Tausendfüßler bewegt sich ziemlich viel und so ist es fast so wie auf einen tobenden Bullen aufzusteigen. Ein ganz schön schwieriger Ritt für Amie. Aber sie schafft es tatsächlich sie oben zu halten.

Nun macht sie sich auf den Weg nach vorne. Nach einigen Minuten, wo wir uns nicht sicher sein können, ob sie es wirklich schafft, kommt sie endlich vorne an. Aber was nun? Sie hat es geschafft und sitzt direkt hinter dem Kopf vom Tausendfüßler. Da fällt der kleinen Amie wieder etwas ein, was ihr Anne mal erzählt hat: “Wir Ameisen haben Gift in uns. Mit dem Gift können wir unsere Feinde besiegen!” Da sammelt Amie ihre letzten Kräfte und beißt mit ihrem kräftigen Kiefer in den Nacken des Tausendfüßlers. Dann dreht sie sich um und spritzt ihr Gift in die Wunde. Der Tausendfüßler ist besiegt! “Wir haben gewonnen!!” jubeln alle Ameisen.

Amie braucht nur erstmal eine kleine Pause. Sie ist total müde von dem aufregenden Tag. Als Anne bei ihr zu Besuch kommt und sagt: “Das hast du gut gemacht. Du musst nicht die Stärkste sein, wenn du ein gutes Team um dich herum hast.” Total müde legt sich Amie schlafen. Am nächsten Morgen auf dem Weg zu ihrer normalen, langweiligen Arbeit, fühlt sich Amie groß. Sie freut sich auf den neuen Tag und wieder arbeiten zu gehen. Auf dem Weg trifft sie auf Frida. Irgendwie wirkt Frida heute anders. Sie lächelt Amie an. Da kann Amie gar nicht anders und ruft Frida zu: “Wir sind schon ein gutes Team, wir zwei!” So gehen die Beiden nun ihren Weg.

Für uns war es auch ein ziemlich aufregender Tag bei den Ameisen. Wir können von den Ameisen ihre Zusammenarbeit lernen. Sie funktionieren als Team besser, auch wenn sie klein sind. Es geht nicht darum, dass einer der Größte ist, sondern darum, dass wir ein gutes Team um uns haben.

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