Glossar – Begriffe vom Wald, Forst, Jagd und Outdoorbereich

Es gibt so viele Fachbegriffe, die ich mir auch nicht alle merken kann. Daher habe ich eine Sammlung für euch angefangen. Es gibt Begriffe aus der Forstwirtschaft, von der Jagd und aus der Pfadfinderarbeit. Mit der Zeit wird die Sammlung weiter vervollständigt. Schreibt mir also gerne, wenn euch bestimme Worte fehlen.

Für unsere Abenteuer in der Natur werden wir mit verschiedenen Begriffen in Kontakt kommen. Damit ihr es möglichst einfach habt, haben wir hier einmal die wichtigsten Begriffe gesammelt. Wir haben Begriffe aus verschiedenen wichtigen Bereichen gesammelt: Forstwirtschaft (FW), Bushcraft (BC), Pfadfinder (PF), Landwirtschaft (LW) und Jagdhandwerk (JH).


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 0 /


A

Abholzig (FW)

In der Forstwirtschaft wird ein Baum als “abholzig” beschrieben, wenn dieser sich zur Krone also nach oben hin verjüngt und kegelförmig zuläuft. Häufig finden wir das bei freistehenden Bäumen, die ohne Konkurrenz große breite Kronen entwickeln.

Von abiotischen Schäden wird in der Forstwirtschaft gesprochen, wenn Schäden durch Umweltfaktoren entstanden sind. Dabei handelt es sich konkret um von Temperaturen, Licht oder Trockenheit herbeigeführten Schäden.

Der Gegenteil von den abiotischen Schäden sind die biotischen Schäden.

Im Abschussplan wird festgelegt, wie viele Wildtiere in einem Jagdrevier erlegt werden dürfen. Dieser muss von der Jagdbehörde genehmigt werden.

Abteilung (FW)

Eine Abteilung beschreibt eine dauerhafte Waldeinteilung eines Forstbetriebes. Dabei stellt die Abteilung oft den Bezugspunkt für Planungen und Durchführungen von Maßnahmen. Sie ermöglichen die Orientierung und detaillierte Bezeichnung von Beständen.

Agenda 21 (FW)

Die Agenda 21 ist ein beim Weltklimagipfel 1992 von Rio de Janeiro definiertes entwicklungs- und umweltpolitisches Aktionsprogramm der Vereinten Nationen. Sie ist auch als Rio Declaration 1992 bekannt.

B

Bache (JH)

Weibliche Wildschweine werden so genannt. Erfahrene Leitbachen übernehmen die Führung in einem Familienverband.

Bannwald (FW)

Unter dem Begriff Bannwald versteht man im Allgemeinen ein Waldstück, dass besonders geschützt ist. In den meisten Bundesländern können Bannwälder (außer in Nationalparks) auch noch forstwirtschaftlich genutzt werden.

Bast (JH)

Mit dem Begriff Bast werden zwei verschiedene Dinge bezeichnet. Einerseits wird damit die Hautschicht, die über dem jungen Geweih wächst bezeichnet. Andererseits wird mit Bast die dünne Pflanzenschicht zwischen der Borke und dem Kambium bei der Pflanze beschrieben.

Bast (FW)

Als Bast wird das lebendige Gewebe bezeichnet, dass direkt hinter der Borke liegt und Nährstoffe aus der Krone in die unteren Stammbereiche befördert.

Als Baumartengruppen werden in der Forsteinrichtung oder anderen Auswertungen verschiedene Baumarten zu einer Gruppe zusammengefasst, da seltenere Baumarten oft keine sinnvolle Einzelbetrachtung ermöglichen. Es handelt sich dabei um eine Unterteilung von den Waldbeständen in den Forstabteilungen.

C

CO2 Senke (FW)

Bei der CO2 Senke wird das Treibhausgas CO2 durch die Fotosyntheseleistung als Biomasse gespeichert und entlastet dadurch die Atmosphäre. Neben den Ozeanen gehören zu den aktuellen Kohlenstoffsenken die Wälder. Bäume nehmen für ihr Wachstum das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid direkt aus der Luft auf und speichern den Kohlenstoff in ihrem Holz. Eine CO2-Senke sind unsere Wälder jedoch nur dann, wenn sie insgesamt Nettozuwächse bei der Biomasseproduktion verzeichnen. D.h. es muss mehr CO2 in Form von Biomasse gebunden sein, als durch den Holzeinschlag und die Nutzung des Holzes freigesetzt wurde. Je mehr CO2 in Form von Kohlenstoff in der Biomasse dauerhaft gespeichert ist, desto weniger wird die Atmosphäre belastet.

Während wir Menschen immer mehr CO2 produzieren und damit den Klimawandel beschleunigen, ist Holz in der Lage CO2 zu speichern. Um so nachhaltiger wir das Holz nutzen, desto länger ist das CO2 also auch im Holz gebunden! Der Wald ist somit neben den Meeren ein großer CO2 Speicher. Besonders Torfflächen zeigen diese Speicherfähigkeit.

D

Die Dauerhaftigkeit beschreibt die Resistenz von Holz gegenüber äußeren Einflüssen, wie zum Beispiel die Widerstandsfähigkeit gegen Pilze oder Feuchtigkeit, Sonneneinstrahlung. Holz mit einer hohen Dauerhaftigkeit eignet sich daher durch die lange Haltbarkeit besonders für den Außenbereich.

Dauerwald (FW)

Der Dauerwald ist eine Bewirtschaftungsform des Hochwaldes, dessen Begriff auf Alfred Möller (1922) zurückgeht. Dabei zeichnet sich der Dauerwald durch ein naturnahes Waldpflege- und Nutzungskonzept aus, welches durch mehrschichtige, ungleichaltrige und überwiegend gemischte Bestände gekennzeichnet ist. Aus dem stetig bestockten Wald entstehen strukturreiche Bestände, die durch Einzelbaumnutzung und Naturverjüngung „dauerhaft“ zur Holzproduktion erhalten werden.

Derbholz (FW)

Das Derbholz ist die oberirdische Holzmasse von Bäumen mit einem Durchmesser von mehr als 7 cm inklusive der Rinde.

Dickung (FW)

Natürliche Altersstufe eines Waldes oder Bestandes. Junger, dichter und geschlossener Wald, der so dicht zusammengewachsen ist, dass die Äste der Bäume aus Mangel an Licht abzusterben beginnen. Es wird auch von einem Jungbestand gesprochen.

Dolde (FW)

Eine Dolde ist ein Blütenstand, der aufgrund seiner verkürzten Hauptachse büschelförmig wächst oder aussieht wie ein Schirm. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Holunderblüte.

E

Seltene und anspruchsvolle Baumarten mit wertvollem Holz.

Endmoräne (FW)

Die Endmoräne ist eine Landschaftsform, die durch die Gletscherbewegung während der Eiszeit entstand. Das vom Gletscher bewegte Material, wie zum Beispiel Steine, führt zur Entstehung von hügeligen Aufschüttungen.

Energieholz ist Holz, das thermisch, also für die Energiegewinnung durch Verbrennung, genutzt werden soll. Dazu gehören geringerwertige Holzsortimente aus dem Wald, Produktionsabfälle aus der holzverarbeitenden Industrie, Holz aus landwirtschaftlichen Kurzumtriebsplantagen, Altholz und Flurholz (Holz von Heckenschnitt). Energieholz wird vor allem als klassisches Brennholz (Scheitholz), aber auch in Form von Hackschnitzeln und Holzbriketts und -pellets eingesetzt.

Erntefestmeter (Efm) (FW)

Erntefestmeter ist ein Maß für Rohholz zur Abschätzung des nutzbaren Derbholzes aus einer Holzerntemaßnahme. Ein Erntefestmeter entspricht einem Kubikmeter (m³) Holzmasse ohne Zwischenräume und Rinde. Der Erntefestmeter wird in der Praxis aus dem Vorratsfestmeter errechnet, in dem vom Vorratsfestmeter 20% Ernte- und Rindenverluste abgezogen werden.

Erosion (FW)

Die Erosion ist das Abtragen von Bodenmaterial durch Wasser und Wind. Freie Flächen besonders mit Hanglage neigen vermehrt zur Erosion.

F

Fauna (FW)

Die Fauna beschreibt die Tierwelt eines bestimmten, begrenzten Gebietes.

“Fauna-Flora-Habitate” sind spezielle Schutzgebiete der EU, welche der Erhaltung von Pflanzen, Tieren und besonderen Lebensräumen dienen sollen. Die Gebiete werden durch bestimmte Richtlinien ausgewählt. Jedes europäische Land muss eine gewisse Anzahl an Gebieten ausweisen.

Ferkel (LW)

Beim Ferkel handelt es sich um den Nachwuchs von Hausschweinen.

Festmeter (Fm) (FW)

Die Festmeter sind ein Raummaß für eine Menge fester Holzmasse. Ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter Holzmasse, also der Holzmasse eines Würfels mit 1m Kantenlänge. Anders als beim Raummeter sind hier keine Zwischenräume eingerechnet.

Das Fiederblatt ist ein Blatt, welches aus mehreren getrennten “Blättchen” zusammengesetzt ist.

G

Geophyten (FW)

Geophyten sind bodennah wachsende Pflanzen, die mittels verschiedener Speicherungsorgane wie Wurzeln oder Rhizome mehrjährig vorkommen und auch ungünstige Lebensbedingungen überstehen können.

Die Grundfläche ist die Summe der Stamm-Querschnittsflächen (m2 / ha) aller Bäume in 1,3 m Höhe.

Bei der Gütesortierung wird das Stammholz zum Handeln neben der Einteilung nach Holzarten auch anhand seiner Abmessungen (Stärke) und verschiedener Gütemerkmale eingeteilt. Die Gütesortierung, d.h. die Einteilung in Güteklassen, richtet sich nach Gütemerkmalen wie v.a. Krümmung des Stammes, Anzahl der Äste, farbliche Veränderungen des Holzes und Beschädigungen des Stammes durch abiotische oder biotische Faktoren. Die Hauptgüten werden mit A, B, C oder D bezeichnet. A heißt, der Stamm ist im Grunde fehlerlos; D, der Stamm ist krumm, hat viele Äste und weist mehrfach Schäden auf. Gütemerkmale des Holzes sind sehr unpräzise und auch schlecht messbar. In der Regel richtet sich der Markt bei der Sortierung an die ehemals gesetzlichen Handelsklassen für Rohholz, daneben gewinnen jedoch Sortierungen nach Wunsch des Käufers zunehmend an Bedeutung.

H

Die Habitattradition bezeichnet die zeitliche Beständigkeit eines Waldes. Dabei wird betrachtet, ob die Zusammensetzung der Baumarten und die allgemeine Struktur des Waldes über einen längeren Zeitraum stabil ist. In der Regel ist es so, dass Wälder, die schon lange bestehen, ökologisch wertvoller sind.

Halbschattenbaumarten sind Baumarten, welche zum Wachsen eine geringere Lichtbedürftigkeit hat als eine Lichtbaumart, aber nicht fortwährend Schatten erträgt. Dazu zählen Ahorn, Hainbuche, Fichte, Linde, Ulme, Bergahorn, Douglasie. Halbschattenbaumarten können unter einem Schirm verjüngt werden und dort auch anfänglich gut wachsen. Es braucht aber gezielte waldbauliche Pflegemaßnahmen, um ab dem Jungwuchsstadium ein Überleben im Mischbestand zu sichern.

Hartholz (FW)

Harthölzer sind Hölzer mit einer Darrdichte > 0,55 g/cm³ (beispielsweise Buche, Eiche, Esche). Durch langsames Wachsen ist das Holz dicht und hart und daher schwer zu bearbeiten. Die Zugehörigkeit der Baumarten differiert je nach Wuchszone.

Harvester (FW)

Der Harvester ist eine computerunterstützte Holzerntemaschine für das Fällen, Entasten, Vermessen und Zerschneiden von Bäumen.

Hektar (ha) (FW)

Der Hektar ist eine 100m*100m Fläche, ein übliches Maß für Flächen im Forst.

Herbizide (FW)

Herbizide sind chemische Stoffe, welche unerwünschtes Unkraut von den Feldern beseitigen. Dieses Unkraut beinhaltet auch Wildblumen, die für Bienen und Insekten überlebenswichtig sind.

Hiebssatz (FW)

Der Hiebssatz wird im Forstbetrieb durch die Forsteinrichtung festgelegt und gibt die flächenbezogene nachhaltige jährliche einschlagbare Holzmenge an. Er wird in Ernte- oder Vorratsfestmetern angegeben.

I

Immunmodulatoren sind Veränderung des körpereigenen Abwehrsystems (des Immunsystems) durch pharmakologisch wirksame Stoffe.

Beim Industrieholz handelt es sich um ein Rohholzsortiment, das wegen geringer Dimensionen oder Qualitätseinschränkungen zu schwach ist, um in Sägewerken verarbeitet zu werden. Industrieholz wird bei der weiteren stofflichen Verwertung mechanisch zerkleinert und/oder chemisch aufgeschlossen. Es wird dann für die Produktion von Holzschliff und Zellstoff als Grundstoffe der Papierherstellung, Holzwolle sowie für die Produktion von Holzwerkstoffen verwendet. Es findet aber auch mehr und mehr Verwendung zur Herstellung von Energieholz (thermische Verwertung).

Integrierter Pflanzenschutz ist eine Kombination von biologischen, biotechnischen, chemischen und physikalischen Maßnahmen. Wichtiges Ziel dabei ist, die Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel auf das Nötigste zu beschränken und dabei Nützlinge möglichst zu schonen.

Die Begriffe inter- und intraspezifische Konkurrenz beschreiben die Konkurrenz um Lebensraum, Nahrung und Fortpflanzungspartner zwischen Lebewesen (Pflanzen, Tiere).

Interspezifisch = Konkurrenz zwischen Lebewesen verschiedener Arten (zwischenartlich).

Die Begriffe inter- und intraspezifische Konkurrenz beschreiben die Konkurrenz um Lebensraum, Nahrung und Fortpflanzungspartner zwischen Lebewesen (Pflanzen, Tiere).

Intraspezifisch = Konkurrenz zwischen Lebewesen innerhalb einer Art (innerartlich).

J

Jahresring (FW)

Durch das unterschiedliche Wachstum im Winter und Sommer bilden sich jährlich wiederkehrende ringförmige Abgrenzungen im Holzquerschnitt. Im Frühling beginnt die Teilungsaktivität der Wachstumsschicht des Holzes (Kambium). Durch Zellbildung wächst zu Beginn des Jahres Frühholz mit großen Zellen, woran sich zum Herbst hin das Spätholz mit kleineren Zellen anschließt. Im Winter stellt sich die Zellteilung ganz ein. Im nächsten Frühjahr beginnt ein neuer Jahresring zu entstehen, wenn die größeren Holzzellen des Frühholzes gebildet werden, die an die kleinen des Spätholzes aus dem letzten Herbst anschließen. An dieser Stelle ist Ende und Beginn der Vegetationsperiode als ein farblicher Ring zu erkennen.

Jahresringe sind somit ein Indiz für das Alter eines Baumes. Sie geben aber auch Hinweise auf unterschiedliche Umweltbedingungen, denen der Baum während seines Wachstums ausgesetzt ist. Trockenzeiten, abiotische und biotische Schäden sowie inter- und intraspezifische Konkurrenz führen zu schmalen oder verformten Jahresringen. Breite Jahresringe sind Zeugen von guter Nährstoffversorgung, viel Licht und Wasser und wenig Konkurrenzdruck.

Jedes Jahr bilden Bäume Jahrringe. Diese bestehen aus einem eher hellen Bereich, dem Frühholz und einem eher dunklen Bereich, dem Spätholz.

Die Ausbildung von Jahresringen finden wir nur in den Ländern, die keine ganzjährige Vegetationsperiode haben. Im Regenwald finden wir keine Jahresringe, weil dort keine Unterbrechung oder Veränderung der Wuchsbedingungen vorhanden sind.

Jungwuchs (FW)

Beim Jungwuchs handelt es sich um eine natürliche Altersstufe eines Waldes oder Bestandes. Jungwuchs ist ein durch Naturverjüngung oder künstlich begründeter Bestand bis zum Zusammenschluss der Äste oder bis zu einer durchschnittlichen Höhe von 2 m.

K

Kahlschlag (FW)

Beim Kahlschlag werden ganze Flächen systematisch abgeholzt und von allen Bäumen auf der Fläche entfernt. Kahlschläge sind in Deutschland nur auf Kleinstflächen erlaubt und darüber hinaus genehmigungspflichtig.

International ist die Kahlschlagswirtschaft weit verbreitet und häufigste Bewirtschaftsform für Wälder und Plantagen. In Deutschland arbeiten wir mit einem Dauerwaldansatz und wollen so den Wald durchgehend bestockt lassen.

Kahlwild (JH)

Als Kahlwild werden die weiblichen Tiere und deren Nachwuchs unserer Schalenwildarten genannt. Der Name kommt daher, weil sie, im Gegensatz zu den männlichen Tieren, “kahl” auf dem Kopf sind.

Kalamität (FW)

Bei einer Kalamität handelt es sich um den großflächigen Ausfall von Waldbeständen. In der Regel handelt es sich um Massenerkrankungen ganzer Waldbestände durch Massenvermehrungen von Pflanzenfressern (u.a. Mäuse, Borkenkäfer, Nonnen, Kieferneulen, Schwammspinner) oder auch Witterungsextreme wie Sturmschäden, Schneebruch und Waldbrand.

Keiler (JH)

Keiler sind die älteren, männlichen Wildschweine, die nur noch als Einzelgänger unterwegs sind.

Kluppe (FW)

Die Kluppe ist ein Messgerät zur Ermittlung des Baum- bzw. Stammdurchmessers.

L

Landeswald (FW)

Beschreibung

Ein Lebensraumtyp beschreibt eine Kategorie besonderer Lebensräume, welcher als schützenswert angesehen wird. Zumeist ist dies der Fall, weil er durch den Menschen droht zu verschwinden und damit auch nur die in diesem spezifischen Gebiet vorkommenden Pflanzen und Tiere.

Lentizellen dienen, wie Stomata in Blättern, für den Gasaustausch. Sie werden auch als Korkzellen bezeichnet.

Losung (JH)

Unter der Losung versteht man in der Jagdsprache den Kot, also die Hinterlassenschaften von Wildtieren.

Läuterung (FW)

Die Läuterung ist eine waldbauliche Pflegemaßnahme, die in Jungbeständen und Dickungen angewendet wird. Gut gewachsene Bäume werden durch Aushieb von Konkurrenten gefördert, um die Wertleistung zu verbessern. Gleichzeitig wird die Mischung des Bestandes reguliert und die Stabilität des Restbestandes durch Erweiterung des Standraums gefördert. Heutzutage ist die Anlage von Feinerschließungen (Rückegassen/Rückewegen) oft ein Teil der Läuterung.

M

Mark (FW)

Das Mark ist die weiche Substanz in der Mitte des Stammes oder der Sprossachse der Pflanze.

Ein Habitat ist der Lebensraum für unterschiedliche Arten. Ein Mikrohabitat ist also ein sehr kleiner Lebensraum. Das kann zum Beispiel eine ungenutzte Spechthöhle, aber auch ein kleiner Tümpel im Wald sein.

Mull (FW)

Mull nennt man eine Humusform. Voraussetzung für die Entstehung von Mull sind gut zersetzbare und eiweißhaltige Substanzen (abgestorbenen Pflanzenreste, etwa Laubstreu), gute Wasser- und Luftversorgung sowie ein neutraler pH-Wert (um pH 7). Wichtig für den Mull sind Erdfresser, wie Regenwürmer, Asseln, Tausendfüßler und Fliegenlarven.

N

Naturschutzgebiet (NSG) (FW)

Naturschutzgebiete (NSG) sind rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft in ihrer Ganzheit oder in einzelnen Teilen zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter, wild lebender Tier- und Pflanzenarten erforderlich ist. Gleiches gilt aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen.

Naturwald (FW)

Naturwald ist jeder unbewirtschaftete Wald ohne den direkten Eingriff des Menschen. Hier kann die Natur sich ungestört entwickeln. Ein Naturwald kann alt oder jung sein, artenreich oder artenarm.

Nematoden (FW)

Nematoden sind Fadenwürmer. Sie sind teils mikroskopisch klein und weiß bis farblos. Diese Artengruppe ist, mit weit über 20.000 Arten, vermutlich die zahlreichste der vielzelligen Tiere. Einige von ihnen ernähren sich parasitisch von Pflanzen, Tieren und Menschen. Gegen den Eichenprozessionsspinner werden bspw. Fadenwürmer eingesetzt, die ihn parasitieren.

Die nutzbare Wasserspeicherkapazität gibt an, wie viel Wasser im durchwurzelten Boden gespeichert werden kann.

O

Omnivor (JH)

Allesfresser werden Omnivor genannt. Sie fressen Fleisch, Pilze, Früchte, Pflanzenteile.

P

Phloem (FW)

Als Phloem wird das Gewebe am Baum bezeichnet, das Nährstoffe aus der Krone in die unteren Stammbereiche befördert (Bast). Wenn die Zellen dieses Gewebes abgestorben sind bilden sie die Borke, die landläufig als Rinde bezeichnet wird.

Die Photosynthese ist ein Teilprozess des pflanzlichen Kohlenhydratstoffwechsels, zu dem nur Pflanzen, Algen- und einige Bakteriengruppen fähig sind. In den Chloroplasten der Pflanzen wird zunächst vom Farbstoff Chlorophyll Lichtenergie absorbiert und in chemische Energie umgewandelt. Diese wird dann verwendet, um mit Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser (H2O) den Zucker Glucose zu produzieren. Als Abfallprodukt entsteht dabei auch Sauerstoff (O2), den die Pflanze an die Umwelt abgibt.

Prädator (FW)

Prädatoren sind Organismen, welche für die Nahrungsaufnahme andere Organismen nutzen und töten. Das Wort ist gleichzusetzen mit Räuber oder Fressfeind.

Q

R

Raummeter (rm) (FW)

Ein Raummeter (1 rm) entspricht einem Würfel mit einer Kantenlänge von einem Meter (1 m) aus parallel geschichteten Holzstücken. Rm ist eine Angabe einschließlich der Luftzwischenräume in der Schichtung.

Rotte (FW)

Die Rotte ist der Familienverband von Wildschweinen genannt. Sie besteht aus einer erfahrenen Bache, den halbstarken Überläufern und jungen Frischlingen.

Rückegassen sind unbefestigte Wege im Wald, auf denen Maschinen fahren dürfen. Sie stellen die Feinerschließung der Wälder für die Forstarbeit dar. Die flächige Befahrung ist nicht mehr gestattet und so sind die Rückegassen eine zentrale Einrichtung für die Waldwirtschaft.

S

Samenbäume sind alte Bäume, die ihre Samen im Wald verteilen. Wenn bspw. Tannen das erste mal Zapfen bilden, werden sie zu Samenbäume. Besondere Baumarten haben Waldbestände, die nur aus Samenbäumen bestehen. Das Saatgut wird speziell geerntet mit Netzen und Baumkletterern.

Schattenbaumarten benötigen wenig Licht zum Überleben und können deshalb gut unter den Kronen älterer Bäume wachsen. Das ist ein wichtiges waldbauliches Kriterium.

Sekundärschädlinge befallen bereits vorgeschädigte Bäume, die zum Beispiel unter Wassermangel leiden. Ein Beispiel hierfür ist der Borkenkäfer.

Stomata (FW)

Stomata sind Spaltöffnungen auf der Blattunterseite. Sie ermöglichen der Pflanze den Gasaustausch mit ihrer Umwelt. Über diese Spalten nimmt sie CO2 auf und gibt Sauerstoff an ihre Umwelt ab.

T

Taiga (FW)

Taiga ist der Fachbegriff für einen Borealen Nadelwald und beschreibt alle Wälder, die in der kaltgemäßigten Klimazone liegen.

Treuhandwald ist Wald, der im Zuge der Bodenreform in der DDR enteignet und in Volkseigentum überführt worden war und jetzt privatisiert wird bzw. werden soll.

U

Unter der Umtriebszeit verstehen wir den geplanten mittleren Zeitraum, den eine Baumart, Baumartengruppe oder ein Bestandestyp von der Begründung bis zur Ernte braucht. Die Umtriebszeit ist von der Baumart, dem Standort und den Betriebszielen abhängig und somit variabel. Sie ist eng an den Altersklassenwald gebunden und dient heute als Rechengröße für Modellkalkulationen.

Unterbau (FW)

Unterbau ist das Pflanzen von Schatten ertragenden Baumarten unter einen bereits vorhandenen, älteren Bestand. Die unterbauten Bäume haben eine „dienende“ Funktion. Vor allem steigern sie durch Beschattung der herrschenden Bäume deren Holzqualität und verhindern gleichzeitig eine Vergrasung des Waldbodens, was eine spätere Verjüngungsfähigkeit des Bestandes deutlich verbessert. Es ist ein Verjüngungsverfahren im Waldbau.

Urstromtal (FW)

Urstromtäler sind breitere Talniederungen, die durch das Abfließen von Schmelzwasser entlang eines Eisrandes entstanden. Es ist eine Landschaftsform, die durch die Gletscherbewegung während der Eiszeit entstand.

V

Jährlich wiederkehrende Jahreszeit, in der eine Pflanze wächst. Die Vegetationszeit ist eng an die jahreszeitlich schwankenden Temperaturen und die Wasserversorgung gebunden. Die Länge der Vegetationszeit hängt von der Licht-, Wasser- und Wärmeverfügbarkeit ab. So werden die Vegetationsperioden an den Polen deutlich eingeschränkter und um den Äquator herum finden wir eine ganzjährige Vegetationszeit.

Verträge mit Grundstücksbesitzern zur Sicherung größerer Naturschutzflächen unter Auflagen einer naturverträglichen bzw. naturschutzgerechten Bewirtschaftung, gegen finanzielle Entschädigung für Mehraufwand bzw. Einkommensminderung. Vertragsnaturschutzmaßnahmen haben konkrete Zielstellungen für den Erhaltungszustand von Arten und Lebensräumen (häufig seltene Kulturlandschaften) oder im Rahmen von Natura 2000.

W

Waldbau (FW)

Waldbau hat beginnend bei der Pflanzenanzucht, über Bestandesbegründung bis hin zur Pflege und Nutzung von Beständen die Aufgabe, das Wachstum des Waldes und seine Stabilität zu sichern. Sein Ziel ist es, den Wald während seines Wachstumszyklus’ so zu formen, dass alle im Sinne der Multifunktionalität an ihn gestellten Ansprüche so optimal wie möglich erfüllt werden können. Dabei steht die Wertsteigerung unter dem Prinzip der Nachhaltigkeit im Vordergrund.

Waldpädagogik ist die forstliche Bildungs- und Aufklärungsarbeit, die auf den Wald und die Forstwirtschaft Bezug nimmt. Dabei steht im Vordergrund, durch selbst erlebte und erfühlte Erfahrungen im Wald das Verständnis und die Akzeptanz für den Wald und dessen Multifunktionalität zu fördern. Sie steht im Zusammenhang mit der Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. In der Praxis gibt es Überschneidungen mit der Erlebnispädagogik und Wildnispädagogik.

Wildbret (JH)

Wenn wir von Wildbret reden, dann meinen wir damit das Fleisch von Wildtieren.

Der Wurzelteller beschreibt das Wurzelwerk samt eingebunden Boden, Steinen etc. eines Baumes, die sichtbar werden, wenn der Baum umgestürzt ist. Er ist Lebensraum für viele Tierarten.

X

Xylem (FW)

Als Xylem wird das Gewebe am Baum bezeichnet, das Nährsalze und Wasser von den Wurzeln Richtung Krone befördert. Diese Zellen bilden bei Bäumen in Summe dann das Holz.

Xylobiont (FW)

Als Xylobiont werden Lebewesen bezeichnet, die Holz bewohnen. Bekannte Holzbewohner sind beispielsweise der Hirschkäfer oder Bockkäferarten.

Y

Z

Zeidlerei (FW)

Zeidlerei nennt man das Waldimkern. Früher ernteten Menschen Honig von wilden Bienenvölkern, die in Bäumen lebten. Lange war diese Form der Imkerei vergessen. Jetzt wollen Imker in Deutschland und anderswo sie neu beleben.

Zwiesel (FW)

Der Zwiesel ist die Gabelung eines Baumes, so dass der Baum keine einzelne durchgehende Stammachse, sondern zwei gleich starke Stämme aufweist. Die Gabelung des Stammes entsteht zumeist in jungen Jahren und kann in unterschiedlicher Stammhöhe erfolgen. Die Zwieselbildung eines Baumes wird durch eine Beschädigung des Haupttriebs, als Folge von genetischen Defekten oder dem Verwachsen von Wurzelbrut oder Stockausschlägen verursacht.

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