Welche Jagdarten gibt es eigentlich

Wenn du an die Jagd denkst, dann fallen die bestimmt die Hochsitze ein. Die Jäger sitzen dort in Wind und Wetter und warten auf das Wild. Aber das ist nicht die einzige Art jagen zu gehen. Die Jagd ist nicht gleich Jagd. Wir können verschiedene Jagdarten unterscheiden.

Für die verschiedenen Wildarten gibt es verschiedene Jagdarten. Die Personenanzahl unterscheidet sich auch. Über den Jahresverlauf gibt es auch andere Jagdarten, denn das Verhalten der Tiere ändert sich und so passen sich auch die Jäger an diesen Rhythmus an. Dann unterscheiden sich auch die Jagdarten je nach dem Konzept für das Wildtiermanagement in dem Revier und der Region. Also gibt es viele Unterschiede, die wir berücksichtigen können. Wir können die Treibjagd, Drückjagd, Ansitzjagd, Pirsch und Lockjagd unterscheiden. Die genaue Unterscheidung auch mit den anderen Jagdarten findet ihr im folgenden!

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Personenanzahl für die Jagd

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die Personenanzahl. Einige Jagdarten sind nur einzeln möglich und für andere benötigen wir mehr Personen. Daher müssen wir zunächst klären, wieviele Personen uns zur Verfügung stehen. Für die Jagd werden aber nicht nur Jäger benötigt. Teilweise sind auch noch weitere Personen benötigt. In einigen Fällen sind auch Hunde notwendig, denn ohne sie gibt es keine Jagd.

Gesellschaftsjagd

Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen der Gesellschaftsjagd und der Einzeljagd. Dabei sprechen wir im Allgemeinen von einer Gesellschaftsjagd, wenn mindestens vier Jäger beteiligt sind. Das beinhalten nicht die Helfer der Jagd. Die Hauptzeit für die Gesellschaftsjagd ist die Zeit zwischen Oktober und Dezember. Dort haben die meisten jagbare Wildarten ihre Jagdzeit. So werden dort viele Drück- und Treibjagden veranstaltet. Ihr könnt auch die Schilder sehen wo vor dem Jagdbetrieb gewarnt wird.

Einzeljagd

Die Einzeljagd ist meistens nur mit einem Jäger möglich. Teilweise lassen sich auch gemeinschaftliche Aktionen planen. Was ich damit meine ist, dass die Jäger gemeinsam ins Revier fahren und sich dort aufteilen. So sitzen sie zur gleichen Zeit an. Es handelt sich aber weiterhin um eine Einzeljagd.

Jagdarten der Ansitzjagd

Für die meisten Jäger ist die Ansitzjagd die häufigste Jagdart. Dabei sitzen sie auf einem Hochsitz an und warten darauf, dass das Wild sich zeigt. Dabei gibt es auch hier verschiedene Möglichkeiten, wie der Ansitz erfolgreich wird. Wir können die Ansitzarten in vorbereitete, passive und aktive Methoden unterscheiden. Die Kirrungen müssen vorbereitet werden und das teilweise über ein paar Tage. Der Einzelansitz ist eine sehr passive Methode, in der wir Jäger an einem Fressplatz, Schlafplatz oder Wechsel auf Wild warten. Eine sehr aktive Ansitzart ist die Lockjagd, bei der wir das Wild in unsere Richtung rufen.

Einzelansitz

Der Einzelansitz ist die typische Jagd. Wir lernen das Revier kennen und beobachten das Verhalten vom Wild. Dann verteilen wir Hochsitze an beliebten Wildwechseln. Wildwechsel sind die Wege vom Wild. Wir können uns auch an Lichtungen oder Feldern platzieren, wo das Wild zu äsen hinzieht. Es ist auch möglich, dass wir unseren Hochsitz in einen Unterstand stellen. Dort finden wir das Wild nach dem Fressen.

Die Entscheidung welchen Hochsitz wir an dem Tag wählen hängt von der Wildart ab und von dem Verhalten zur Tages- und Jahreszeit. Das Wetter hat auch einen Einfluss auf das Wild. Wenn es stark regnet zum Beispiel, hat das Wild auch weniger Ambitionen sich zu bewegen. Wenn es nun allerdings ein paar Tage in Folge geregnet hat, dann wird sich das Wild auch eher wieder bewegen. Für die erfolgreiche Ansitzjagd ist viel Erfahrung notwendig. Vor allem ist allerdings entscheidend, dass wir unser Jagdrevier gut kennen. Wir müssen verstehen wo das Wild sich wann aufhalten wird. Besonders als Jungjäger ist der Einzelansitz gut für die erste Erfahrung. Da mit sehr viel Ruhe das Wild beobachtet werden kann.

Lockjagd

Eine weitere Möglichkeit auf die Jagd zu gehen ist mit der Lockjagd. Dabei bemühen wir uns das Wild in unsere Richtung zu locken. Dafür existieren verschiedene Lockpfeifen, Flöten und noch viele andere Hilfsmittel, die ein Tierruf nachahmen. In Deutschland ist die Lockjagd nicht so beliebt. Sie benötigt viel Erfahrung, denn bei falschen oder schlechten Rufen wird das Wild eher schreckhaft wegziehen. Daher können wir hier auch das Wild aus dem Revier vertreiben, wenn wir die Lockjagd übertreiben.

Besonders bekannt ist die Lockjagd aus den USA. Dort wird sie sehr erfolgreich auf Truthähne und Enten eingesetzt.

Für die richtige Wahl der Lockrufe ist die Saison entscheidend und was das Wild gerade tut. So gibt es Lockrufe, die ein vereinsamtes Junges imitieren. Andere Rufe sind die Laute von einem verletzten Wild, wie es mit dem Mausruf für die Fuchsjagd eingesetzt wird. Es ist auch möglich beim Rotwild den Hirschen zu locken indem wir einen Konkurrenten nachahmen. Wir können auch die weiblichen Laute nachmachen, um so auch einen Hirschen anzulocken.

Die Lockjagd wurde in der Vergangenheit meistens mit selbstgebauten Flöten und Pfeifen durchgeführt. Mittlerweile gibt es verschiedene professionelle Produkte auf dem Markt. Es lohnt sich auf jeden Fall vorab zu überprüfen auf welche Klänge die Wildart reagiert.

Kirrungen

Eine weitere Jagdart, die besonders auf der Jagd nach Schwarzwild und Raubwild verwendet wird, ist die Kirrung. Dabei kommen geringe Futtermengen zum Einsatz, die an einem Ort abgelegt werden. Für die Wildschweine gibt es auch Futtertrommeln. In diese wird etwas Mais eingefüllt. In der Trommel ist eine Uhr, die bei der Bewegung ausgelöst wird. Am nächsten Tag können wir Jäger dann die genaue Aufenthaltszeit der Wildschweine festhalten. So können wir sehr gezielt auf die Jagd gehen.

Für das Raubwild also den Fuchs, Dachs oder Maderhund hat sich die Kirrung mit Innereien als erfolgreich gezeigt. Dabei wird dann nicht von einer Kirrung gesprochen, sondern von einem Luderplatz. So kann auch das Raubwild sehr gezielt bejagt werden.

Jagdarten der Bewegungsjagd

Die nächste Gruppe von Jagdarten sind die Bewegungsjagden. Bisher waren wir immer an einem Ort für die Jagd und haben uns dort hingesetzt und gewartet. Dabei haben wir keine Strecke im Revier zurückgelegt. Bei den Bewegungsjagden bewegen wir uns durch das Revier. Dabei ist es möglich viel Fläche des Reviers zu bejagen. Die Bewegungsjagd kann auf verschiedene Wildarten zum Einsatz kommen. Es ist auch möglich mit vielen Personen als Gemeinschaftsjagd. Einige Bewegungsjagden bieten sich allerdings nur für die Einzeljagd an. Bei den Bewegungsjagden bietet es sich an, wenn du noch kein Jäger bist mitzukommen. So kannst du dich gut auf den Jagdschein vorbereiten und Jäger werden.

Drückjagd

Besonders in der Zeit zwischen Oktober und Dezember finden wir in Deutschland ziemlich viele Drückjagden. Dabei ist hier die Wildart hauptsächlich Wildschweine, Rehwild und Rotwild. Die Jäger verteilen sich auf die Hochsitze und warten dort auf das Wild. Dann gehen die sogenannten Treiber durch die Fläche. Ziel ist es möglichst langsam und leise das Wild aus den Unterständen zu drücken. Das Wild soll nicht flüchten, sondern lediglich ausziehen. Der Unterschied ist die Geschwindigkeit. Das Wild sollte nicht rennen, sondern sich vor den Treibern wegbewegen. Dabei wartet es immer wieder und schaut zurück.

Bei den Drückjagden kommt eine Kombination aus menschlichen Treibern und Jagdhunden zum Einsatz. Diese gehen in abgesprochenen Routen durch das Jagdrevier. Häufig schließen sich hier mehrere Reviere auch zusammen. Eine Drückjagd wird nicht wöchentlich in dem gleichen Revier veranstaltet, weil das Wild auch wieder zur Ruhe kommen soll. Mehr erfahrt ihr dazu später im Bereich der Intervalljagd.

Treibjagd

Die Treibjagden sind sehr ähnlich wie die Drückjagden und in der Praxis werden die Begriffe oft vertauscht oder teilweise auch synonym verwendet. Allerdings gibt es eine bestimmte Unterscheidung, die sehr zentral ist. Treibjagden sind laute Jagden. Es soll viel Krach gemacht werden. Dabei ändert sich bei den Treibjagden die bejagte Wildart. Hier handelt es sich meistens um Feldhasen, Kaninchen, Enten, Fasane und Füchse. Diese sollen durch den Lärm aufgescheucht werden.

Bei der Treibjagd gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Hier wollen wir euch zwei vorstellen.

Es gibt das Kesseltreiben. Dabei stellen sich die Jäger außen im Kreis auf. Die Treiber gehen in den Kessel. Das Wild soll dabei aufgescheucht werden und aus dem Kessel herauskommen. Die Jäger haben dann die Möglichkeit auf das Wild aus dem Kessel zu schießen. Wichtig ist hier die Kommunikation und das die Jäger nicht in den Kessel schießen.

Die zweite Methodik ist der (böhmische) Streifen. Dafür stellen sich abwechselnd Jäger und Treiber auf. Die Schützen dürfen nach vorne und hinten schießen und das Wild läuft oft seitlich vor dem Streifen entlang.

Besonders oft kommt es zu Treibjagden in eher landwirtschaftlichen Regionen. Im Wald finden wir dagegen eher die Drückjagden. Die Treibjagden werden aktuell immer seltener, da die Feldhasen aktuell abnehmen. Die Jäger sind dabei besonders bemüht, dass sich die Feldhasen und Fasanbestände erholen und setzen sich aktiv für die Lebensräume ein.

Pirschjagd

Nach den beiden Gesellschaftsjagden finden wir nun eine Einzeljagd. Auf die Pirsch zugehen wird vor allem im Gebirge gemacht. In den meisten Revieren heutzutage ist die Pirsch nicht gerne gesehen. Denn sie beunruhigt das Jagdrevier deutlich mehr, dabei bleibt der jagdliche Einfluss allerdings auf der Strecke.

Bei der Pirschjagd schleicht ein Jäger auf den Wildwechseln dem Wild hinterher. Es wird also versucht das Wild aktiv aufzusuchen. Die Pirschjagd ist für fast jede Wildart möglich. Wie schon beschrieben finden wir sie oft im Gebirge auf das Gamswild. Oft werden auch gebietsfremde Jäger auf einer Tour geführt.

Insgesamt ist die Pirschjagd eine seltene Jagdart in der Praxis. Die meisten Jäger wünschen sich auf die Pirsch zu gehen, allerdings passt die Jagdart nicht so gut in das Wildtiermanagement der Reviere.

Fallenjagd

Die Fallenjagd ist ein sehr eigenes Thema in der Jagd. Sie ist in einigen Bundesländern nur nach einem weiteren Lehrgang zum Jagdschein erlaubt. Es ist somit nicht jedem Jäger gestattet Fallen zu stellen. Desweiteren gibt es noch sehr viele Sonderregeln für die Fallen.

Zunächst müssen wir einmal zwischen zwei Fallentypen unterscheiden. Es gibt Lebendfallen und Totfangfallen. In Deutschland sind dabei nicht alle Fallen erlaubt.

Die Lebendfallen müssen unversehrt lebend fangen. Ziel ist es von Lebendfallen die Tiere am Entkommen zu verhindern. Dabei werden in Deutschland hauptsächlich Kastenfallen eingesetzt. Die Selbstbefreiung der Tiere soll dabei verhindert werden, da es sonst eventuell zu Verletzungen kommen kann.

Die Totfangfallen sind in Deutschland sehr stark reguliert. Am häufigsten kennen wir die Totschlagsfallen von den Mäusefallen im Hausgebrauch. Dabei wird die Maus direkt getötet. Es muss also eine unmittelbare Tötungswirkung vorliegen. Oft wird bei den Fallen über die Tellereisenfallen gesprochen. Diese lösen auf Druck aus und verletzen dabei das Tier nur. Diese sind in fast ganz Europa aus Tierschutzgründen verboten. In Deutschland existiert das Verbot bereits seit 1934.

Die Jagd ist nur auf die jagbaren Wildarten begrenzt. Daher muss sichergestellt sein, dass keine andere Tierart zu Schaden kommt. Daher finden wir in Deutschland nur selten Totfangfallen. Am häufigsten finden wir Lebenfallen. Denn es kommt sehr oft vor, dass auch Hunde und Katzen in diesen Fallen landen. Diese können dann vom Jäger ohne Schäden wieder freigelassen werden. Hier zeigt sich wie oft Hunde freilaufend trotz Leinenpflicht unterwegs sind.

Generell müssen die Fallen mehrmals täglich kontrolliert werden, denn nur so kann das Leid der Tiere minimal gehalten werden.

Die Fallen müssen auch so platziert sein, dass für keinen Menschen eine Gefahr ausgeht.

Wie ihr also seht ist die Fallenjagd in Deutschland nicht sonderlich einfach. Es ist ein sehr zeitaufwendiges Unterfangen. Daher wird sie auch nur von wenigen ausgeübt.

Beizjagd

Eine weitere besondere Möglichkeit der Jagd ist die Beizjagd. Die Beizjagd ist weithin als Falknerei bekannt. Unter der Beizjagd verstehen wir die Jagd mit Greifvögeln. Dafür benötigen wir zu dem Jagdschein noch den Falknerschein.

Aktuell finden wir die bekannteste Beizjagd in der Mongolei. In Deutschland finden wir sie nur noch sehr selten. Das hat verschiedene Gründe. Aber mitunter ist die Beizjagd sehr teuer. Meistens werden auch kleinere Wildarten gejagt. Diese Wildarten haben gerade Schwierigkeiten in der Kulturlandschaft ihren Lebensraum zu erhalten.

Die Beizjagd ist weiterhin sehr interessant und bietet viele Möglichkeiten. Allerdings spielt sie in Deutschland nur eine sehr untergeordnete Rolle.

Abhängigkeit von der Wildart

Die verschiedenen Jagdarten sind jeweils für die Wildarten ausgelegt. Jede Wildart hat eigene artspezifische Eigenschaften und so ist es auch die Aufgabe der Jäger, die richtige Jagdart auszuwählen.

Die Jagd ist abhängig von der Wildart. Dabei spielen auch die Wettereinflüsse, Jahreszeit und auch Nahrungsverfügbarkeit eine große Rolle. Wenn wir einen Hitzesommer haben, dann verändert sich auch das Verhalten vom Wild. Die Jagd ist daher ein altes Handwerk und das beste Wissen wird nur durch regionale Erfahrung verbessert. Reines Buchwissen wird in der Praxis nur selten zu Erfolg führen. Es gibt große regionale Unterschiede.

Welche Jagdart ist sinnvoll?

Nachdem wir nun die verschiedenen Jagdarten kennengelernt haben, wollen wir uns nun ein paar Gedanken dazu machen, wieso es eigentlich so viele Jagdarten gibt. Das hat teilweise saisonale und regionale Unterschiede. Ganz wichtig ist auch das Wildtiermanagement. Über die letzten Jahre wird diskutiert, wie die Jagd sein sollte. Dabei haben sich verschiedene Fronten aufgebaut. Durch die Forschung finden wir immer mehr über die Wildarten heraus.

Gleichzeitig hat die Jagd auch ihre Aufgaben, der sie nachkommen muss. Daher stellt sich immer wieder die Frage, welche Jagdart noch sinnvoll und zeitgemäß ist. Wie wir oben bereits angemerkt haben, finden wir die Pirsch nur noch sehr selten. Denn sie passt nicht zur Jagdstrategie der Reviere.

Wildtiermanagement

Für die weiteren Überlegungen wollen wir zunächst das Wildtiermanagement genauer kennen lernen. Die Idee des Wildtiermanagements kommt aus den USA. Daher ist der Begriff auch eine Übersetzung. Es ist ein Zusammenspiel aus Wildbiologie, Wildbeobachtungen und der Leitung von Wild. Das Ziel ist es das Zusammenspiel von Wild, Lebensräumen und dem Menschen ausgewogen zu halten.

Dazu versuchen wir das Verhältnis der Tiere, Lebensräume und des Menschen zu verstehen. Dann entwickeln wir ein Konzept, wie die drei am besten gemeinsam leben können. Nun wird das ganze auch für die verschiedenen Wildarten durchgeführt. Wie ihr seht, wird das Wildtiermanagement sehr schnell ziemlich komplex.

Wir benötigen sehr viel Wissen und Erfahrung mit dem Wild. Doch der eigentlich größere Streitpunkt ist das Konzept und die damit verbundenen Zielstellungen. So stellt sich die Frage wieviel Wild ist eigentlich normal für die Natur? Wie sollte die Jagd also aussehen? Das sind offene Fragen, auf die von Jägern, Förstern, Landwirten und Naturschutzverbänden verschiedene Antworten kommen. Daher sehen wir auch eine unterschiedliche Bejagung im Wald und aufm Acker. Es gibt auch Unterschiede zwischen Landesforsten und Nationalparks.

Das Wildtiermanagement ist also ein großes Thema in dem es reichlich Diskussionen gibt. Im Folgenden möchte ich euch drei Ideen für die Bejagung vorstellen. In Zukunft werden wir sicher noch andere Bereich des Wildtiermanagement angucken.

Das Modell der Intervalljagd

Die Intervalljagd ist ein sehr konkretes Bejagungskonzept. Dabei geht es darum in einem festen Zeitraum eine möglichst hohe Jagdstrecke zu erreichen. Es soll also die Jahresstrecke innerhalb von zwei Drückjagden geschossen werden zum Beispiel.

Laut Gesetz haben wir in Deutschland für die verschiedenen Wildarten andere Jagdzeiten. So beginnt die Bockjagd auf den Rehbock am 1.Mai in den meisten Bundesländern. Das Rotwildkalb hingegen hat den Beginn der Jagdzeit am 1. August. So hat jedes Wild ein anderes Zeitfenster. Das bedeutet, dass die Jäger auch zu den unterschiedlichen Zeiten im Revier jagen gehen.

Die Intervalljagd bemüht sich nun möglichst wenig Jagdzeiten zu haben. Sondern möglichst konzentriert im Revier unterwegs zu sein. Die Idee dahinter ist, dass so das Wild möglichst wenig beunruhigt wird. Denn im Vergleich zur “normalen” Jagd wird das Wild nicht über das ganze Jahr beunruhigt. Denn das Wild weiß schließlich nicht, was der Jäger jagt.

Für die Intervalljagd werden die Termine sehr gut organisiert und mit vielen Jägern gearbeitet. Einige Konzepte sehen vor, dass nur zwei Monate im Jahr gejagt wird und hauptsächlich im Oktober und Dezember mit jeweils einer Drückjagd die meisten Wildstrecke erlegt wird. Die Intervalljagd ist dabei nicht von allen gerne gesehen. Es schränkt die Jagd noch weiter ein und bietet weniger Freiraum für die Einzeljagd. Die Jagd findet hauptsächlich als Gemeinschaftsjagd statt.

Schwerpunktbejagung

Bei der Schwerpunktbejagung geht es um die Spezialisierung auf Wildarten und Gebiete. Das Bejagungskonzept kommt aus der Forstwirtschaft und soll vor allen Dingen bei der Rehwildbejagung helfen. Denn das Ziel ist die Naturverjüngung des Waldes zu stärken. So werden spezielle Gebiete genannt, die von den Jägern stark bejagt werden sollen. Auf diesen Flächen soll der Wald verjüngt werden.

Dabei geht es um besonders häufiges Ansitzen, also Einzeljagd, in dem Gebiet. So soll auf diesen Flächen ein besonders hoher Jagddruck entstehen. Daraus lernt das Wild, diese Flächen zu meiden. Dabei ist hier nicht der Jagderfolg im Vordergrund sondern die Verjüngung des Waldes.

Hier wird der jagdliche Erfolg dem forstlichen Erfolg untergeorndet.

Wildruhezonen

Neben den direkten Bejagungskonzepten gibt es auch Wildruhezonen. In diesen Bereich wird auf die Jagd verzichtet, um dem Wild auch einen Rückzugsort zu bieten. Für die verschiedenen Konzepte steht vor allem das Zusammenleben von Mensch und Tier im Mittelpunkt. Daher sind auch die Wildruhezonen besonders interessant.

Besonders in stark belebten Regionen bieten sich diese Rückzugsgebiete an. Denn dort wird das Wild nicht ständig durch die Menschen gestört.

Abschließende Gedanken

Die Bejaung ist teilweise sehr unterschiedlich. Daher ist es schwierig allgemein von der Jagd zu sprechen. Wir haben in den Nationalparken, Forsten und Landwirtschaftsflächen sehr andere Konzepte und Ansprüche. Durch die verschiedenen Jäger kommen auch verschiedene Schwerpunkte hinzu.

Über das Jahr hinweg kommen die verschiedenen Jagdarten zum Einsatz. Daher ist die Jagd nicht gleich Jagd. Über den Jahresverlauf und je nach Revier kann die Jagd sehr unterschiedlich aussehen. Das Ziel ist dennoch einen angepassten Wildbestand zu haben. Der in sich gesund ist und auch im Zusammenleben mit dem Menschen funktionsfähig ist.

Die Jagd ist darum bemüht ein Wildtiermanagement aufzustellen. Die Konzepte dafür können, wie wir gesehen haben, voneinander abweichen. Daher ist es spannend zu sehen, wie die Jagd in Deutschland funktioniert.

Welches Jagdkonzept findet ihr interessant? Habt ihr eine Lieblingsjagdart? Dann schreibt uns in die Kommentare!!

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