{"id":1409,"date":"2023-06-06T09:28:25","date_gmt":"2023-06-06T07:28:25","guid":{"rendered":"https:\/\/waldpfad.com\/?p=1409"},"modified":"2023-11-15T15:53:24","modified_gmt":"2023-11-15T13:53:24","slug":"sturmwurf-warum-einige-baeume-umfallen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/waldquest.com\/blog\/sturmwurf-warum-einige-baeume-umfallen\/","title":{"rendered":"Sturmwurf – Warum einige B\u00e4ume umfallen"},"content":{"rendered":"
In letzter Zeit erleben wir in Deutschland immer mehr St\u00fcrme. Durch die St\u00fcrme fallen auch immer mehr B\u00e4ume um, aber es fallen immer nur einzelne um. Woran liegt das eigentlich? Obwohl die B\u00e4ume so stark und fest stehen, k\u00f6nnen sie durch einen Sturm umgeworfen werden. Es ist ziemlich gef\u00e4hrlich, weil die B\u00e4ume auch nicht leicht sind, dennoch ist es faszinierend, die Kraft der Natur<\/a> zu beobachten.<\/p>\n\n\n\nB\u00e4ume k\u00f6nnen aufgrund verschiedener Einfl\u00fcsse weniger Halt im Boden haben oder Umsturzgef\u00e4hrdet sein. Wir haben hier sechs m\u00f6gliche Gr\u00fcnde f\u00fcr euch vorbereitet. Randb\u00e4ume, so nennen wir an Lichtungen oder Gassen stehende B\u00e4ume, haben oft eine Seitenlage und so fallen sie leichter um. Auch dichter Efeu kann daf\u00fcr sorgen, dass der Baum umf\u00e4llt, denn er wurde abgew\u00fcrgt. Wenn B\u00e4ume zu schr\u00e4g stehen, dann neigen sie auch dazu leichter umzufallen. Wurzelverletzungen k\u00f6nnen auch dazu f\u00fchren, dass die B\u00e4ume weniger Halt haben und so umst\u00fcrzen. Zu guter Letzt kann es auch eine Krankheit oder Pilzbefall sein, der den Baum so weit schw\u00e4cht. Der Standort spielt auch eine Rolle, ein sandiger Boden bietet wenig Halt f\u00fcr die Wurzeln. Ein zu nasser Standort kann gequollen sein und den Stamm wenig stabilisieren.<\/p>\n\n\n\nDoch lasst uns nun einen genauen Blick auf die Umst\u00e4nde der B\u00e4ume werfen.<\/p>\n\n\n\nOft wird angenommen, dass umgefallene B\u00e4ume Tod sind. Diesen Gedanken werden wir am Ende auch genauer betrachten, ob B\u00e4ume direkt sterben.<\/p>\n\n\n\nDu kannst dir auch das Video zu dem Artikel ansehen!<\/h2>\n\n\n\n\n<\/iframe>\n<\/div><\/figure>\n\n\n\nRandbaum<\/h2>\n\n\n\nEin Randbaum steht entweder an einer Feldkante oder im Wald an einer Lichtung. Oft finden wir die Randb\u00e4ume auch an R\u00fcckegassen. Sie stehen zu einer Seite im Wald und zur anderen frei. Das f\u00fchrt zu einem unausgeglichenen Baum. Oft sind die Kronen in Richtung Licht gr\u00f6\u00dfer und st\u00e4rker. Im Boden steht der Baum im Wald und daher sind die Wurzeln nur sehr begrenzt. So kommt es vor, dass die Randb\u00e4ume sich vorlehnen.<\/p>\n\n\n\nWenn nun ein starker Wind aus ihrer R\u00fcckseite weht, dann fallen sie in Richtung Krone um. Das Problem wird dadurch versch\u00e4rft, wenn die B\u00e4ume nicht randst\u00e4ndig waren. Dann aber aufgrund von anderen Einfl\u00fcssen am Rand stehen. Darauf waren sie nicht vorbereitet. So werden sie durch geschw\u00e4cht und treiben zeitgleich eine gro\u00dfe Krone aus.<\/p>\n\n\n\nDichter Efeu um den Stamm<\/h2>\n\n\n\nDas Leben des Stammes ist in den \u00e4u\u00dferen 2-5 cm. Das Innere des Stammes ist verholzt und in dem Sinne \u201egestorben\u201c. So muss der Stamm sich \u00fcber das Fr\u00fchholz, genannt Splintholz, versorgen und w\u00e4chst durch das Kambium, das ist eine Membran direkt unter der Rinde.<\/p>\n\n\n\nDas Efeu kann dabei den Stamm erw\u00fcrgen. So kann an einigen Stellen das Efeu so stark werden, dass an dieser Stelle das Wachstum und Leben des Baumes eingeschr\u00e4nkt wird. Aus diesem Grund wird der Baumstamm anf\u00e4lliger umzust\u00fcrzen.<\/p>\n\n\n\nDie St\u00e4rke von Efeu sollten wir nicht untersch\u00e4tzen. Es kann in alten Geb\u00e4uden die Mauer aufrei\u00dfen und so erobert die Natur alte Ruinen zur\u00fcck. Daher kann das Efeu auch f\u00fcr einen Baumstamm zur Gefahr werden.<\/p>\n\n\n\n\u00dcbrigens k\u00f6nnen auch Mispeln und einige andere Pflanzen, die wir unter dem Begriff \u201ebaumfremder Bewuchs\u201c zusammenfassen, Schaden anrichten. Die Mispel kann zum Beispiel dem Stamm Wasser entziehen und so den Baumstamm stark strapazieren und austrocknen im Hitzesommer.<\/p>\n\n\n\nZu schr\u00e4g stehend<\/h2>\n\n\n\nWenn B\u00e4ume schon in einer Schr\u00e4glage h\u00e4ngen, dann sind sie besonders anf\u00e4llig f\u00fcr den Sturm. Die B\u00e4ume sind sehr anpassungsf\u00e4hig und k\u00f6nnen auch in verschiedenen Situationen wachsen. Besonders bei der Schr\u00e4glage bilden die B\u00e4ume Reaktionsholz aus. Welches den Stamm entweder zieht oder dr\u00fcckt. Das erm\u00f6glicht den B\u00e4umen stabil zu stehen trotz ihrer schr\u00e4gen Ausgangslage. Die verschiedenen Holzauspr\u00e4gungen machen es allerdings in anderen Aspekten schwer f\u00fcr den Stamm. Der Baum steht konstant unter Spannung, die nicht nur f\u00fcr die Waldarbeiter gef\u00e4hrlich ist. Sondern macht den Baum auch angreifbar f\u00fcr den Wind. Denn dem Baum fehlt die M\u00f6glichkeit mit dem Wind mitzuschwingen.<\/p>\n\n\n\nWurzelverletzung<\/h2>\n\n\n\nEine besonders relevante Ursache f\u00fcr die Windanf\u00e4lligkeit der B\u00e4ume ist in den Wurzeln. Die Wurzeln haben den Auftrag den Baum nicht nur mit N\u00e4hrstoffen und Wasser zu versorgen, sondern sie sollen den Baum auch mit dem Boden verankern.<\/p>\n\n\n\nAls erstes m\u00fcssen wir daf\u00fcr die verschiedenen Wurzeltypen verstehen. Es gibt Flachwurzler, Herzwurzler und Pfahlwurzler. Wie der Name der Flachwurzler schon sagt, handelt es sich bei ihnen um flache Wurzeln, die nah an der Erdoberfl\u00e4che wachsen. Sie haben die M\u00f6glichkeit ein sehr breites Wurzelwerk auszubilden und N\u00e4hrstoffe von einer gro\u00dfen Grundfl\u00e4che einzusammeln.<\/p>\n\n\n\nHerzwurzler sind eine Mischung aus den anderen beiden. Sie k\u00f6nnen sich je nach Standort unterschiedlich auspr\u00e4gen und sind sehr flexibel. Leider l\u00e4sst sich selten an der Oberfl\u00e4che erkennen, ob ein Herzwurzler tief verwurzelt ist oder eher flach. So kann nicht genau vorgeahnt werden, welche B\u00e4ume anf\u00e4lliger sind.<\/p>\n\n\n\nDie dritte M\u00f6glichkeit ist die Pfahlwurzel. Meistens ist dies eine starke Wurzel, die einfach in die Tiefe w\u00e4chst und ein paar Abzweigungen wachsen l\u00e4sst. Sie wachsen sehr stabil, daf\u00fcr k\u00f6nnen sich die Pfahlwurzeln nicht in jedem Standort bilden. Die Pfahlwurzler sind am wenigsten gef\u00e4hrdet, wenn es nach dem Wurzeltyp geht.<\/p>\n\n\n\nNun aber zum eigentlichen Problem. Durch Tiere oder menschlichen Einfluss kann es bei den B\u00e4umen zu Wurzelverletzungen kommen. So fressen W\u00fchlm\u00e4use die Wurzeln an und der Harvester rei\u00dft die Wurzeln ab beim Fahren \u00fcber die R\u00fcckegasse.<\/p>\n\n\n\nDas kann dazu f\u00fchren, dass der Baum weniger Halt hat und so die Neigung hat umzufallen. Die Wurzeln sind f\u00fcr den Baum sehr wichtig, leider sehen wir nur nicht besonders viel von ihnen. Wurzelverletzungen lassen sich nur schwer heilen und so machen sie einzelne B\u00e4ume anf\u00e4lliger umzufallen.<\/p>\n\n\n\nKrankheit, F\u00e4ule und K\u00e4fer<\/h2>\n\n\n\nDer Baum wird in seinem Leben von vielen Umst\u00e4nden angegriffen. So h\u00e4ngen Verletzungen, Krankheiten, F\u00e4ule und K\u00e4fer mit der Stabilit\u00e4t und Vitalit\u00e4t zusammen. Wenn ein Baum geschw\u00e4cht ist, wird er vermutlich auch leichter umfallen.<\/p>\n\n\n\nVerletzungen k\u00f6nnen durch andere B\u00e4ume an den \u00c4sten und St\u00e4mmen verursacht werden. Im Stra\u00dfenverkehr sehen wir oft, dass Autos den Baum rammen und dort die Rinde verletzt wird. Es gibt auch diverse Krankheiten an B\u00e4umen. H\u00e4ufig h\u00e4ngen diese mit Pilzen zusammen, die zur F\u00e4ule f\u00fchren. So kann das Stamminnere von Pilzen zerfressen werden. Das Kernholz sorgt f\u00fcr die meiste Stabilit\u00e4t in den St\u00e4mmen. Wenn dies also nicht mehr existiert, fallen B\u00e4ume sehr schnell um.<\/p>\n\n\n\nBei einigen Baumarten k\u00f6nnen wir einen sogenannten Elefantenfu\u00df erkennen, dort ist der Pilz im Stamm. Bei vielen k\u00f6nnen wir den Pilz erahnen, aber nicht wirklich erkennen. Der Schutz von den B\u00e4umen stellt sich also schwierig dar.<\/p>\n\n\n\nEs kann auch zum K\u00e4ferbefall kommen. Das sehen wir aktuell besonders in der Fichte.<\/p>\n\n\n\nFalscher Standort<\/h2>\n\n\n\nEin oft vergessener Faktor f\u00fcr die Standfestigkeit der B\u00e4ume ist der Boden. Je nach Standort kann der Baum dort besseren Halt finden oder eben schneller umfallen. Dies ist ein weiteres Argument mit der Fichte. Sie w\u00e4chst aktuell auf den falschen Standorten und kann sich dort nicht richtig halten.<\/p>\n\n\n\nB\u00e4ume k\u00f6nnen sich sehr weit anpassen und k\u00f6nnen auch auf schlechten B\u00f6den eine Zeit lang wachsen. Werden dort aber leichter angegriffen und so werden sie von allen anderen Faktoren, die wir schon gelistet haben, leichter angegriffen.<\/p>\n\n\n\nUnsere Feststellung ist also, dass der Boden ein Multiplikator ist, wenn es um die Standfestigkeit der B\u00e4ume geht.<\/p>\n\n\n\nWarum fallen B\u00e4ume nun um?<\/h2>\n\n\n\nOft fallen B\u00e4ume um, weil es eine Kombination verschiedener Einflussfaktoren zusammenkommt. Es geht sogar so weit, dass hier ein minimaler Unterschied in der Praxis den Unterschied macht. In der Forstwirtschaft k\u00f6nnen wir nicht immer sicher sagen, warum ein Baum nun umgest\u00fcrzt ist.<\/p>\n\n\n\nWir stellen nur fest, dass in den letzten Jahren die Winde \u00f6fter und st\u00e4rker werden. Sie sind teilweise sogar nur in Schneisen unterwegs. So trifft es nur auf einem schmalen Streifen im Wald. Teilweise sind sogar ganze Fl\u00e4chen umgefallen.<\/p>\n\n\n\nWir stehen vor gro\u00dfen Herausforderungen im Wald. Der Wald wird aktuell durch K\u00e4fer und Wettereinfl\u00fcsse stark durcheinander gew\u00fcrfelt.<\/p>\n\n\n\nWeitere Artikel, die dich interessieren:<\/h2>\n\n\n\nLeuchtende Farben – Herbstfarben im Wald<\/a>Stockausschlag – Mehrere St\u00e4mme aus einem Baum<\/a>Ph\u00e4nomen Stubentiger – Zwischen Wildnis und Kulturlandschaft<\/a><\/p>\n<\/svg><\/span><\/a><\/li><\/svg><\/span><\/a><\/li><\/svg><\/span><\/a><\/li><\/svg><\/span><\/a><\/li><\/svg><\/span><\/a><\/li><\/svg><\/span><\/a><\/li><\/svg><\/span><\/a><\/li><\/svg><\/span><\/a><\/li><\/ul><\/div>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"In letzter Zeit erleben wir in Deutschland immer mehr St\u00fcrme. Durch die St\u00fcrme fallen auch immer mehr B\u00e4ume um, aber es fallen immer nur einzelne um. Woran liegt das eigentlich? Obwohl die B\u00e4ume so stark und fest stehen, k\u00f6nnen sie durch einen Sturm umgeworfen werden. 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B\u00e4ume k\u00f6nnen aufgrund verschiedener Einfl\u00fcsse weniger Halt im Boden haben oder Umsturzgef\u00e4hrdet sein. Wir haben hier sechs m\u00f6gliche Gr\u00fcnde f\u00fcr euch vorbereitet. Randb\u00e4ume, so nennen wir an Lichtungen oder Gassen stehende B\u00e4ume, haben oft eine Seitenlage und so fallen sie leichter um. Auch dichter Efeu kann daf\u00fcr sorgen, dass der Baum umf\u00e4llt, denn er wurde abgew\u00fcrgt. Wenn B\u00e4ume zu schr\u00e4g stehen, dann neigen sie auch dazu leichter umzufallen. Wurzelverletzungen k\u00f6nnen auch dazu f\u00fchren, dass die B\u00e4ume weniger Halt haben und so umst\u00fcrzen. Zu guter Letzt kann es auch eine Krankheit oder Pilzbefall sein, der den Baum so weit schw\u00e4cht. Der Standort spielt auch eine Rolle, ein sandiger Boden bietet wenig Halt f\u00fcr die Wurzeln. Ein zu nasser Standort kann gequollen sein und den Stamm wenig stabilisieren.<\/p>\n\n\n\n
Doch lasst uns nun einen genauen Blick auf die Umst\u00e4nde der B\u00e4ume werfen.<\/p>\n\n\n\n
Oft wird angenommen, dass umgefallene B\u00e4ume Tod sind. Diesen Gedanken werden wir am Ende auch genauer betrachten, ob B\u00e4ume direkt sterben.<\/p>\n\n\n\n
Ein Randbaum steht entweder an einer Feldkante oder im Wald an einer Lichtung. Oft finden wir die Randb\u00e4ume auch an R\u00fcckegassen. Sie stehen zu einer Seite im Wald und zur anderen frei. Das f\u00fchrt zu einem unausgeglichenen Baum. Oft sind die Kronen in Richtung Licht gr\u00f6\u00dfer und st\u00e4rker. Im Boden steht der Baum im Wald und daher sind die Wurzeln nur sehr begrenzt. So kommt es vor, dass die Randb\u00e4ume sich vorlehnen.<\/p>\n\n\n\n
Wenn nun ein starker Wind aus ihrer R\u00fcckseite weht, dann fallen sie in Richtung Krone um. Das Problem wird dadurch versch\u00e4rft, wenn die B\u00e4ume nicht randst\u00e4ndig waren. Dann aber aufgrund von anderen Einfl\u00fcssen am Rand stehen. Darauf waren sie nicht vorbereitet. So werden sie durch geschw\u00e4cht und treiben zeitgleich eine gro\u00dfe Krone aus.<\/p>\n\n\n\n
Das Leben des Stammes ist in den \u00e4u\u00dferen 2-5 cm. Das Innere des Stammes ist verholzt und in dem Sinne \u201egestorben\u201c. So muss der Stamm sich \u00fcber das Fr\u00fchholz, genannt Splintholz, versorgen und w\u00e4chst durch das Kambium, das ist eine Membran direkt unter der Rinde.<\/p>\n\n\n\n
Das Efeu kann dabei den Stamm erw\u00fcrgen. So kann an einigen Stellen das Efeu so stark werden, dass an dieser Stelle das Wachstum und Leben des Baumes eingeschr\u00e4nkt wird. Aus diesem Grund wird der Baumstamm anf\u00e4lliger umzust\u00fcrzen.<\/p>\n\n\n\n
Die St\u00e4rke von Efeu sollten wir nicht untersch\u00e4tzen. Es kann in alten Geb\u00e4uden die Mauer aufrei\u00dfen und so erobert die Natur alte Ruinen zur\u00fcck. Daher kann das Efeu auch f\u00fcr einen Baumstamm zur Gefahr werden.<\/p>\n\n\n\n
\u00dcbrigens k\u00f6nnen auch Mispeln und einige andere Pflanzen, die wir unter dem Begriff \u201ebaumfremder Bewuchs\u201c zusammenfassen, Schaden anrichten. Die Mispel kann zum Beispiel dem Stamm Wasser entziehen und so den Baumstamm stark strapazieren und austrocknen im Hitzesommer.<\/p>\n\n\n\n
Wenn B\u00e4ume schon in einer Schr\u00e4glage h\u00e4ngen, dann sind sie besonders anf\u00e4llig f\u00fcr den Sturm. Die B\u00e4ume sind sehr anpassungsf\u00e4hig und k\u00f6nnen auch in verschiedenen Situationen wachsen. Besonders bei der Schr\u00e4glage bilden die B\u00e4ume Reaktionsholz aus. Welches den Stamm entweder zieht oder dr\u00fcckt. Das erm\u00f6glicht den B\u00e4umen stabil zu stehen trotz ihrer schr\u00e4gen Ausgangslage. Die verschiedenen Holzauspr\u00e4gungen machen es allerdings in anderen Aspekten schwer f\u00fcr den Stamm. Der Baum steht konstant unter Spannung, die nicht nur f\u00fcr die Waldarbeiter gef\u00e4hrlich ist. Sondern macht den Baum auch angreifbar f\u00fcr den Wind. Denn dem Baum fehlt die M\u00f6glichkeit mit dem Wind mitzuschwingen.<\/p>\n\n\n\n
Eine besonders relevante Ursache f\u00fcr die Windanf\u00e4lligkeit der B\u00e4ume ist in den Wurzeln. Die Wurzeln haben den Auftrag den Baum nicht nur mit N\u00e4hrstoffen und Wasser zu versorgen, sondern sie sollen den Baum auch mit dem Boden verankern.<\/p>\n\n\n\n
Als erstes m\u00fcssen wir daf\u00fcr die verschiedenen Wurzeltypen verstehen. Es gibt Flachwurzler, Herzwurzler und Pfahlwurzler. Wie der Name der Flachwurzler schon sagt, handelt es sich bei ihnen um flache Wurzeln, die nah an der Erdoberfl\u00e4che wachsen. Sie haben die M\u00f6glichkeit ein sehr breites Wurzelwerk auszubilden und N\u00e4hrstoffe von einer gro\u00dfen Grundfl\u00e4che einzusammeln.<\/p>\n\n\n\n
Herzwurzler sind eine Mischung aus den anderen beiden. Sie k\u00f6nnen sich je nach Standort unterschiedlich auspr\u00e4gen und sind sehr flexibel. Leider l\u00e4sst sich selten an der Oberfl\u00e4che erkennen, ob ein Herzwurzler tief verwurzelt ist oder eher flach. So kann nicht genau vorgeahnt werden, welche B\u00e4ume anf\u00e4lliger sind.<\/p>\n\n\n\n
Die dritte M\u00f6glichkeit ist die Pfahlwurzel. Meistens ist dies eine starke Wurzel, die einfach in die Tiefe w\u00e4chst und ein paar Abzweigungen wachsen l\u00e4sst. Sie wachsen sehr stabil, daf\u00fcr k\u00f6nnen sich die Pfahlwurzeln nicht in jedem Standort bilden. Die Pfahlwurzler sind am wenigsten gef\u00e4hrdet, wenn es nach dem Wurzeltyp geht.<\/p>\n\n\n\n
Nun aber zum eigentlichen Problem. Durch Tiere oder menschlichen Einfluss kann es bei den B\u00e4umen zu Wurzelverletzungen kommen. So fressen W\u00fchlm\u00e4use die Wurzeln an und der Harvester rei\u00dft die Wurzeln ab beim Fahren \u00fcber die R\u00fcckegasse.<\/p>\n\n\n\n
Das kann dazu f\u00fchren, dass der Baum weniger Halt hat und so die Neigung hat umzufallen. Die Wurzeln sind f\u00fcr den Baum sehr wichtig, leider sehen wir nur nicht besonders viel von ihnen. Wurzelverletzungen lassen sich nur schwer heilen und so machen sie einzelne B\u00e4ume anf\u00e4lliger umzufallen.<\/p>\n\n\n\n
Der Baum wird in seinem Leben von vielen Umst\u00e4nden angegriffen. So h\u00e4ngen Verletzungen, Krankheiten, F\u00e4ule und K\u00e4fer mit der Stabilit\u00e4t und Vitalit\u00e4t zusammen. Wenn ein Baum geschw\u00e4cht ist, wird er vermutlich auch leichter umfallen.<\/p>\n\n\n\n
Verletzungen k\u00f6nnen durch andere B\u00e4ume an den \u00c4sten und St\u00e4mmen verursacht werden. Im Stra\u00dfenverkehr sehen wir oft, dass Autos den Baum rammen und dort die Rinde verletzt wird. Es gibt auch diverse Krankheiten an B\u00e4umen. H\u00e4ufig h\u00e4ngen diese mit Pilzen zusammen, die zur F\u00e4ule f\u00fchren. So kann das Stamminnere von Pilzen zerfressen werden. Das Kernholz sorgt f\u00fcr die meiste Stabilit\u00e4t in den St\u00e4mmen. Wenn dies also nicht mehr existiert, fallen B\u00e4ume sehr schnell um.<\/p>\n\n\n\n
Bei einigen Baumarten k\u00f6nnen wir einen sogenannten Elefantenfu\u00df erkennen, dort ist der Pilz im Stamm. Bei vielen k\u00f6nnen wir den Pilz erahnen, aber nicht wirklich erkennen. Der Schutz von den B\u00e4umen stellt sich also schwierig dar.<\/p>\n\n\n\n
Es kann auch zum K\u00e4ferbefall kommen. Das sehen wir aktuell besonders in der Fichte.<\/p>\n\n\n\n
Ein oft vergessener Faktor f\u00fcr die Standfestigkeit der B\u00e4ume ist der Boden. Je nach Standort kann der Baum dort besseren Halt finden oder eben schneller umfallen. Dies ist ein weiteres Argument mit der Fichte. Sie w\u00e4chst aktuell auf den falschen Standorten und kann sich dort nicht richtig halten.<\/p>\n\n\n\n
B\u00e4ume k\u00f6nnen sich sehr weit anpassen und k\u00f6nnen auch auf schlechten B\u00f6den eine Zeit lang wachsen. Werden dort aber leichter angegriffen und so werden sie von allen anderen Faktoren, die wir schon gelistet haben, leichter angegriffen.<\/p>\n\n\n\n
Unsere Feststellung ist also, dass der Boden ein Multiplikator ist, wenn es um die Standfestigkeit der B\u00e4ume geht.<\/p>\n\n\n\n
Oft fallen B\u00e4ume um, weil es eine Kombination verschiedener Einflussfaktoren zusammenkommt. Es geht sogar so weit, dass hier ein minimaler Unterschied in der Praxis den Unterschied macht. In der Forstwirtschaft k\u00f6nnen wir nicht immer sicher sagen, warum ein Baum nun umgest\u00fcrzt ist.<\/p>\n\n\n\n
Wir stellen nur fest, dass in den letzten Jahren die Winde \u00f6fter und st\u00e4rker werden. Sie sind teilweise sogar nur in Schneisen unterwegs. So trifft es nur auf einem schmalen Streifen im Wald. Teilweise sind sogar ganze Fl\u00e4chen umgefallen.<\/p>\n\n\n\n
Wir stehen vor gro\u00dfen Herausforderungen im Wald. Der Wald wird aktuell durch K\u00e4fer und Wettereinfl\u00fcsse stark durcheinander gew\u00fcrfelt.<\/p>\n\n\n\n
Leuchtende Farben – Herbstfarben im Wald<\/a>Stockausschlag – Mehrere St\u00e4mme aus einem Baum<\/a>Ph\u00e4nomen Stubentiger – Zwischen Wildnis und Kulturlandschaft<\/a><\/p>\n<\/svg><\/span><\/a><\/li><\/svg><\/span><\/a><\/li><\/svg><\/span><\/a><\/li><\/svg><\/span><\/a><\/li><\/svg><\/span><\/a><\/li><\/svg><\/span><\/a><\/li><\/svg><\/span><\/a><\/li><\/svg><\/span><\/a><\/li><\/ul><\/div>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"In letzter Zeit erleben wir in Deutschland immer mehr St\u00fcrme. Durch die St\u00fcrme fallen auch immer mehr B\u00e4ume um, aber es fallen immer nur einzelne um. Woran liegt das eigentlich? Obwohl die B\u00e4ume so stark und fest stehen, k\u00f6nnen sie durch einen Sturm umgeworfen werden. Es ist ziemlich gef\u00e4hrlich, weil die B\u00e4ume auch nicht leicht…<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":5426,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"spt_transcript":"","_kad_post_transparent":"","_kad_post_title":"","_kad_post_layout":"","_kad_post_sidebar_id":"","_kad_post_content_style":"","_kad_post_vertical_padding":"","_kad_post_feature":"","_kad_post_feature_position":"","_kad_post_header":false,"_kad_post_footer":false,"footnotes":""},"categories":[18],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/waldquest.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1409"}],"collection":[{"href":"https:\/\/waldquest.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/waldquest.com\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/waldquest.com\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/waldquest.com\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=1409"}],"version-history":[{"count":2,"href":"https:\/\/waldquest.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1409\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":5821,"href":"https:\/\/waldquest.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1409\/revisions\/5821"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/waldquest.com\/wp-json\/wp\/v2\/media\/5426"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/waldquest.com\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=1409"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/waldquest.com\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=1409"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/waldquest.com\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=1409"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}
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